Rad am Ring 2011

Nach unserer “Rad am Ring” Teilnahme in 2010 stand für uns sehr schnell fest, dass wir dort nicht zum letzten Mal teilgenommen hatten. Diese Entscheidung ging einher mit dem Hinweis des Veranstalters, dass es in 2011 keinen 8h Wettbewerb mehr geben wird – kam für uns doch eh nicht mehr in Frage, denn wir starten beim 24h Rennen!

 

Dank unseres routinierten Teamkapitains Gunnar, der bei der Planung die Fäden virtuos gezogen hatte, klappte alles perfekt. Anders sah da so unsere konditionelle Vorbereitung aus. Karneval und Kinderkommunion zollten schon Tribut – da liefen wir nicht in Gefahr unsere Höchstform zu früh zu erreichen. Für einen der den Winter durchgefahren ist, kam der Dämpfer bei Einruhr-Marathon zur rechten Zeit: Man darf sich halt nie zu fit fühlen, nicht wahr Stefan? Für Mike war es ein schmerzliches Einruhr-Wochenende, da er mit einen entgegenkommenden Biker kollidierte und sich eine schmerzhafte Verletzung im Halswirbelsäulen-Bereich zuzog, durch die er erst vier Wochen vor unserem großen Event wieder ins Training einzusteigen konnte.

 

Aber jetzt endlich zum Rennwochenende:

 

14:30 Uhr, Freitag nachmittag war Treffpunkt in Lammersdorf für fast alle Teilnehmer der diesjährigen Herausforderung:

 

  • Gunnar Misof – Der Käptain und Herr der Hinterradbremse
  • Mario Graff – Pokerface mit AntiPlattband
  • Ralf Linzenmeier – nicht nur die Reifen, auch der Lenker muss breit sein
  • Michael „ Mike“ Stephan – der „Alte Mann und das Bike“
  • Michael „Knobi“ Knops – Godfather of Tires
  • Stefan Pütz – wo Kräfte sinnlos walten, kann keine Kette halten
  • Michael „Krumi“ Krumbeck – Nikotin und Bier stehen nicht auf der Doping-Liste
  • Heinfried „Vadder“ Henze – Seitenständer und Schutzblech – Geraffel das keiner braucht

 

„Rad am Ring – 24 Stunden durch die grüne Hölle“: Schnell noch den Kühlschrank auf den Anhänger verbracht und dann in Kolonne (sagenhafte 7 Fahrzeuge) zum Ring gefahren, wo Knobi (war direkt aus´m Trainingslager angereist) schon auf uns wartete. Gegen 17:00 Uhr hatten wir dann unsere Parzelle gefunden und begannen die Zelte aufzubauen und uns häuslich einzurichten. Der Abend war geprägt von Themen wie Reifenwahl, Reifendruck, Startreihenfolge, Wechselstrategie und Streckenkunde wo man Zeit rausholen oder aber auch verlieren kann – Themen die besonders von unseren neuen Teammitgliedern aufmerksam verfolgt wurden. Am Morgen des Samstags zeigte sich, wie am Vortag, das Wetter von seiner besten Seite und es zeichneten sich ähnliche Bedingungen wie im Vorjahr ab. Ein guter Kaffee, Nutella-Brot und Rührei à la Stefan machten uns dann fit für die kommenden Aufgaben. Vor Rennbeginn konnten wir die Strecke schon einmal abfahren. Diese Möglichkeit wurde nicht nur von den Fahrern sondern auch von unseren Frauen und Kindern genutzt.

 

Es ist 13:20 Uhr, trocken, 28 Grad und leichter Wind – perfekt. Der Reifenpoker hat ein Ende. Das Team ist gespalten, es gibt die Schwalbe-Fraktion und die Conti-Fraktion – wer wird die Nase vorne haben? Darüber hinaus eine weitere Glaubensfrage – Fully oder Hardtail – welches Konzept geht besser? Wird es hierauf eine eindeutige Antwort geben?  Die Antwort ein klares Jein!!!

 

Start! Die Uhr läuft und der große Teil der Mannschaft erwartet Gunnar auf der Einführungsrunde im Übergang zwischen Grandprix-Kurs und Nordschleife, um Ihn anzufeuern. Aber anstatt das Gunnar im Peleton vorbeizieht, klingelt in der Box das Notfall-Handy! Die Meldung von Stefan Röder aus einem befreundeten Team war beunruhigend: Startunfall! Gunnar war in eine Kollision mit weiteren Bikern verwickelt. Stefan begab sich umgehend auf die Strecke, um gegebenenfalls den Transponder zu übernehmen, aber Gunnar war nicht auffindbar. So begann eine lange, unsichere Zeit des Wartens – ein Aufatmen ging durchs Team als Gunnar sich nach absolvierter Runde der Box näherte. Jedoch war dies nur von kurzer Dauer, bis deutlich wurde welche Verletzungen er durch den Startunfall davongetragen hatte – schwere Schürfwunden an der ganzen linken Seite inkl. Hintern, die im Medicalcenter behandelt werden mußten.

 

Rad am Ring 2011 unter keinem guten Stern?

 

Diesen Eindruck konnte man gewinnen, denn bereits im nächsten Turn ereilte Stefan unmittelbar nach dem Wechsel ein schleichender Plattfuss und Ralf sprang ein und rettete die Runde. Aber auch im zweiten Versuch hatte Stefan kein Glück: Kurz nach der Abfahrt von der Nürnburg riss ihm die Kette und das Notfallhandy klingelte erneut – Knobi machte sich mit Ersatzteilen auf den Weg und übernahm den Transponder Die Runde war trotz seiner Anstrengung nicht mehr zu retten, es ging nur noch um Schadensbegrenzung. Die Nerven lagen blank, denn das Rennen  hatte gerade erst begonnen und schon schien alles verloren: Gunnar verletzt, Stefan vom Pannenpech verfolgt. Doch die Moral im Team war ungebrochen! Hut ab vor Gunnar, der die Zähne zusammenbiss – aber auch vor unseren Rad am Ring-Neulingen, die ihre Sache mit Bravour meisterten.

 

Die nächsten Runden verliefen dann glücklicherweise sehr unspektakulär, alle gaben ihr Bestes, denn so schnell wie in den ersten Runden waren wir nie mehr…! Hier hat Knobi auch die Bestzeit herausgefahren (Trainingslager und FF sind wohl doch nicht so schlecht). Heike, Sabine und Marion bereiteten unter Anleitung des Maitre de Cuisine Stefan Spaghetti agio olio e peporicino zu, welche die Energiespeicher für die Nacht auffüllten. Dazu gab es frisch geriebenen Parmesan und die obligatorische Hopfenkaltschale (vollwertig und alkoholfrei). Eines war doch schon bemerkenswert: Alle Zeiten unseres 8-er Teams waren sehr nah beieinander gewesen, so traten wir auch auf der Zeittabelle als homogenes Team auf. Das Dreier Team spulte seine Runden wie ein Uhrwerk herunter, an dieser Stelle sei allen Dreien nochmals unser aller Respekt für die Leistung ausgesprochen sein, die letztendlich ein super Endergebnis bedeutete.

 

Die Fahrt in die einbrechende Dunkelheit war für alle ein besonderes Erlebnis, da die Strecke in Teilbereichen mit Windlichtern beleuchtet wurden – einfach unvergesslich. Aber Achtung: Man durfte sich nicht zu sehr ablenken lassen, da die technisch anspruchsvollen Abfahrten die volle Aufmerksamkeit forderten und das unter ungewohnten Lichtverhältnissen und nach schwerer physischer Beanspruchung. Am Morgen des Sonntag setzte dann noch ein wenig Regen ein, der die Strecke kurzzeitig etwas glatt machte, uns aber nicht nachhaltig beeindrucken konnte. Kurz vor Schluss kam dann wieder die Sonne durch. Leider ist Knobi in seiner letzten Runde noch gestürzt und musste am Nachmittag in Simmerather Krankenhaus mit Nadel und Faden „geflickt“ werden.

Den Abschluss markierten wir dann mit einer gemeinsamen Zieldurchfahrt nach 24 Stunden grüner Hölle.

Der anschließende Abbau verlief problemlos und schnell wie der Aufbau, sodass wir pünktlich um 17:00 Uhr wieder in Lammersdorf zurück waren. An dieser Stelle einen besonderen Dank an alle Beteiligten des Wochenendes für die gute Zusammenarbeit, das Teamgefühl, die Unterstützung, die Motivation und den Einsatz. Ein rundum gelungenes Wochenende liegt nun hinter uns und für viele steht schon jetzt fest:

Nächstes Jahr sind wir wieder dabei!

Das könnte auch interessant sein...